Bilder von 2009
Ziegen und Schafe werden für mehrere Familien gekauft
Medizinisches Gerät und Mobiliar kann mit Hilfe der Bundeswehr nach Afghanistan geschafft werden.
Neues Mobiliar für die Schule wird angeschafft
Rückkehr mit Hindernissen von bewegendem Einsatz
Später als geplant ist die Vorsitzende unseres Vereins Najiba Behmanesh von ihrem Einsatz aus Afghanistan zurückgekehrt. Mit einer Tonne Hilfsgüter und Bargeld zur Anschaffung von weiteren Hilfsgütern vor Ort im Gepäck war die Ärztin am 13. November nach Afghanistan aufgebrochen.
Wieder hat Najiba Behmanesh unzählige Patientinnen und Patienten kostenlos behandelt und ihnen die benötigten Medikamente ausgehändigt. Gespendet wurden diese Medikamente auch diesmal wieder von Phoenix Pharma.Dank des unermüdlichen Einsatzes der Ärztin konnten auch zwei Dialysegeräte einem Krankenhaus in Mazar-i Sharif gespendet werden. So ist gewährleistet, dass Nierenkranke in Nordafghanistan nicht mehr ins Ausland zur Dialyse reisen müssen. Ein weiterer Grund für die Reise zu dieser Zeit war das islamische Opferfest und der bevorstehende Winter. Über 300 Familien haben eine Portion Fleisch zum Opferfest geschenkt bekommen. Für viele die erste Fleischmahlzeit seit Jahren. Weitere 240 bedürftige Familien haben ein Hilfspaket mit Tee und Speiseöl im Wert von 10,- EUR bekommen. Zudem haben unzählige Familien Geldbeträge zwischen 10,- EUR und 150,- EUR als finanzielle Soforthilfe für Heizmaterial und Lebensmittel aber auch für Operationskosten erhalten.
Ein nachhaltiges und erfolgreiches Projekt des Vereins konnte auch fortgeführt werden. Für fünf Familien wurden Marktstände gebaut und mit der ersten Ware ausgestattet.
Aufgrund von Straßenblockaden wurde die Rückkehr der Ärztin um fast eine Woche verzögert.
Najiba Behmanesh stammt selbst aus der Privinz Baghlan, wurde in Nähe von Pul-i-Khumri geboren, wo ihr Vater ein Amt ähnlich einem rheinland-pfälzischen Landrat innehatte. Als die Russen Afghanistan besetzten, floh die Familie nach Deutschland. Seit dreißig Jahren lebt die Ärztin in Bad Kreuznach, sie besitzt einen deutschen Pass, ist verheiratet, ihre drei Töchter sind hier aufgewachsen.Aber das Schicksal der Menschen in ihrer Heimat lässt ihr keine Ruhe. Darum fliegt sie seit 2002 jedes Jahr auf eigene Kosten in ihre alte Heimat, leistet medizinische Hilfe in Dörfern, Waisenhäusern und Flüchtlingslagern – oft bis an die Grenze zur Erschöpfung. Medizinische Versorgung, Bildung für Mädchen und Frauen, Nothilfe für bedürftige Familien, den Bau einer Schule - dafür ist sie immer wieder unterwegs in Afghanistan.
Ein Brückenschlag. „Najiba Behmanesh ist die beste Botschafterin, die wir uns wünschen können. Sie schlägt eine Brücke von Bad Kreuznach nach Afghanistan“, erklärt Siegfried Pick, Ausländerpfarrer des Evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan und zusammen mit Behmanesh und anderen Mitbegründer des Vereins „Afghanistan – Hilfe, die ankommt“. Pick: „Wir brauchen Najiba Behmanesh, um mit unserer Hilfe in Afghanistan wirklich etwas zu bewirken.“Dass Najiba Behmanesh die Reise in diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal antritt, hat einen besonderen Grund. „Als ich im März in Pul-i-Khumri war, wünschten sich die Ärzte im Nassagie-Krankenhaus ein Dialyse-Gerät.“ In ganz Afghanistan können nierenkranke Patientinnen und Patienten ausschließlich in einem Militärhospital in Kabul eine Dialyse-Behandlung erfahren. Zivilisten haben keinen Zugang und müssen zur Dialyse gefährliche Reisen ins Ausland unternehmen.Nächster Schritt wäre Ausbildung hierzulandeDurch Vermittlung un Kreuznacher Dialyse-Zentrum erhielt Najiba Behmanesh zwei Geräte geschenkt, die sie nun nach Afghanistan bringt. Dort muss ein Osmose-Gerät zur Wasserreinigung angeschafft und das Klinikpersonal in der Bedienung der Apparaturen geschult werden. „Es wäre wichtig, dass zwei Personen aus diesem Krankenhaus nach Bad Kreuznach kommen, damit sie hier gründliche ausgebildet werden können“, wünscht sich die Ärztin.Pfarrer Siegfried Pick wünscht sich zunächst jedoch vor allem, dass Najiba Behmanesh gesund zurückkehrt. Neben dem medizinischen Auftrag führt sie eine weitere Mission in die afghanischen Dörfer: Zum islamischen Opferfest vom 16. bis zum 19. November will sie Lebensmittel an bedürftige Familien verteilen. „So haben sie wenigstens einmal im Jahr eine Fleischmahlzeit“, erläutert sie.Sie ist sich der Gefahren bewusst, die auf dieser Reise lauern. Dennoch zeigt sie sich unerschrocken und meint: „Wenn ich nach Afghanistan reise, weiß ich nie, ob ich zurückkomme. Aber das steht in Gottes Hand."
Dieser Artikel stammt von der Webseite der "Evangelischen Kirche im Rheinland" und befindet sich unter:
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